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           Tschokwe / Chokwe / Allgemeine Beschreibung afrikanischer Volksstämme in Relation zu ihrem Kunstschaffen 

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Ahnenfigur Tschokwe
Kleine Ahnenfigur, Gedenkfigur, Chokwe / Angola, D. R. Kongo




linie Tschokwe ( auch Chokwe ) Angola, D. R. Kongo

Der Volksstamm der Chokwe stellt eine bedeutende Ethnie dar die auf die Staaten Angola, südöstliche D. R. Kongo und Sambia verteilt ist. Die genaue Grösse ist wegen der Mehrstaatlichkeit nicht genauer ermittelbar, es dürfte sich aber um einen Stamm von der Grösse jenseits der Millionengrenze handeln. In jüngerer Zeit kam es, bedingt durch den bis 2002 anhaltenden Bürgerkrieg in Angola zu Fluchtbewegungen in die von den Chokwe dominierten Gebiete der D. R. Kongo und in der Folge, nachdem der Kongo ebenfalls im Chaos des Krieges versank, zu Rückbewegungen nach Angola.
Die Chokwe (Tschokwe) blicken auf ein altes Königreich zurück das bis zur Kolonialisierung im 19. Jahrhundert Bestand hatte. Ursprünglich verehrten die Chokwe Naturgeister, die sogenannten Mahamba und als Schöpfer Kalunga. In der Kolonialzeit wurde der Stamm überwiegend christlich missioniert, die christliche Religion stellt, zumindest offiziell, die heutige Hauptreligion der Chokwe dar.
Das Kunstschaffen konzentriert sich hauptsächlich auf traditionelle Maskentypen, hierzu zählen die Masken Cihongo und Mwana Pwo die das Abbild des idealen Mannes sowie der idealen Frau darstellen und ursprünglich einen Geist verkörperten und gemeinsam getanzt werden. Beiden Typen ist eine recht aggressive Austrahlung mit angespitzten Zähnen gemein, ebenso umfassend geschnitzte Narbentätowierungen. Tatsächlich ist es Tradition bei dieser Ethnie die Zähne durch Feilen anzuspitzen und das Gesicht umfassend mit Narbentätowierungen zu versehen. Heute ist diese Tradition seltener geworden, bei älteren Menschen aber noch gelegentlich zu sehen. Die Ausführungen dieser Masken können von Region zu Region sehr unterschiedlich sein, neben extrem fein gearbeiteten Typen mit sorgsam polierter Oberfläche gibt es auch rauher ausgeführte Formen. Ursprünglich den Riten zur Geisterverehrung zuzuordnen werden die beiden Maskentypen Cihongo und Mwana Pwo heute meist auf Festen, z. B. Hochzeiten getanzt, die heutigen Tänze haben moralische und auch belustigende Züge. Auffallend ist, dass auch Stücke aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr hohe Qualität haben können, die Maskentradition scheint ungebrochen und wenig verfremdet.
Zwei völlig andersartiger Maskentypen der Chokwe stellen die Maske Tshikuna und Tshikungu dar die über einem Bast- oder Bambusgestell aus Stoff gefertigt werden. Diese Stoffüberzüge sind bunt bemalt und besonders der Typ Tshikungu kann sehr abenteuerliche, eigenwillige Formen annehmen. Ursprünglich waren diese Stoffe aus Rindenbast, in jüngerer Zeit aber auch aus Baumwolle o. ä.
Während die beiden erstgenannten Typen Cihongo und Mwana Pwo sehr beliebt zu sein scheinen und häufiger anzutreffen sind, können die Stoffmasken Tsikuna und Tsikungu als Sammlerstücke als selten angesehen werden da hier die Brüchigkeit der Materialien und die Grösse den Transport erschweren. Auch ist die Erhaltung vor Ort, wegen der anfälligen Materialien, ist schwierig und die Lebensdauer erscheint begrenzt, die meisten Stücke aus jüngerer Zeit sind vermutlich ungetanzt falls sie gut erhalten sind.

Neben diesen bekannten Masken existieren geschnitzte Häuptlingshocker und Geistersitze die eine hockende Figur, meist das Gesicht auf die Hände gestützt, darstellen.

Bekannte Kunstwerke sind auch die sogen. Königsfiguren,  die recht gross ausfallen können, es sind aber auch kleinere Gedenkfiguren, möglicherweise Ahnenfiguren, bekannt. Auch bei diesen Figuren zeigt sich häufig die aggressive Ausstrahlung, die auch den Masken Cihongo und Mwana-Pwo eigen ist. Während diese Masken oft filigran erscheinen, sind die Figuren meist etwas plumper bzw. wuchtiger. Während Häuptlingshocker heute wohl noch verwendet werden, scheinen die Königsfiguren aus jüngerer Zeit eher der Traditionspflege zuzuordnen zu sein.

Zu der rituellen Tradition der Chokwe gehören auch mit kleinen Figuren bestückte Wahrsagerkörbe die dem Wahrsager tahi dienen. Die sehr kleinformatigen, meist aus Holz geschnitzten Figuren, sind meist menschliche Darstellungen die zum Teil ihr Pendant in der grösseren figürlichen Schnitzerei finden. Aber auch ausgefallene Motive, die in direktem Zusammenhang mit der Wahrsagerei stehen, runden den meist zahlreichen Inhalt dieser geflochtenen Körbe ab.

Die Chokwe haben auch sehr eigenwillige Formen von fast zylindrischen Trommeln hervorgebracht die oft mit menschlichen Gesichtern bzw. Maskengesichtern ausgeschmückt sind. Eine Besonderheit der Trommeln der Chokwe ist die beidseitige Bespannung welche die Trommeln von beiden Seiten spielbar macht, dies hat konstruktiv zur Folge dass das Schalloch, welches üblicherweise im Boden der Trommel angebracht ist, sich hier in der Mitte der Trommel befindet.

Trommel Chokwe TschokweZwillingstrommel, Chokwe, D. R. Kongo
Tschokwe Chokwe Mask Cihongo
 Tanzmaske cihongo
 Tschokwe, Chokwe / Angola, D. R. Kongo








Maske Mask Mwana-Pwo Chokwe
 Tanzmaske mwana-pwo
 Tschokwe, Chokwe / Angola, D. R. Kongo










Chokwe Hocker
 Häuptlingshocker, Chokwe / Angola, D. R. Kongo

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