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Mossi Burkina Faso Der Volksstamm der Mossi stellt die grösste Ethnie in Burkina Faso dar und wird -stark schwankend- auf 3-4 Millionen Menschen geschätzt. Das heutige Siedlungsgebiet erstreckt sich in weitem Bogen um die heutige Hauptstadt Ouagadougou. Der Stamm der Mossi blickt auf eine lange Tradition von Königshäusern zurück die bereits im 16. Jahrhundert bestanden und wahrscheinlich auf wesentlich ältere Gründungen zurückreichen. Die Mossi zeigten sich sehr traditionsbewusst und das Christentum sowie der Islam stellen bis heute die Religionen einer Minderheit dar. Die Stile der Mossi sind ungemein vielfältig und zeigen zahlreiche Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten mit den Stilen benachbarter Stämme. Neben wechselseitiger Beeinflussung könnte aber auch vermutet werden, dass die Region des Mossi-Stammesgebiets in Burkina-Faso kulturell besonders fruchtbar ist und sogar einen Teil der Quelle vieler traditioneller Kunstformen der umliegenden Regionen darstellen könnte. Die bekanntesten Werke der Mossi stellen hohe figürliche oder auch brettförmige Masken dar die ungemein weit variieren können. Neben rein figürlichen Aufsätzen sind auch menschliche Darstellungen gebräuchlich sowie die Kombination aus beiden Formen. Als rein menschlich-figürliche Form sei die Maske karan-wemba aufgeführt die angeblich die rituelle Verehrung und Achtung der reifen Frau zum Inhalt hat, also auf kulturell matriachaische Wurzeln zurückreicht. Die hier gezeigte Maske karan-wemba lässt, besonders in der Form des Gesichts, Anklänge an den Stil der Bambara erkennen, währen der gezackte Maskendekor auf die eigentlichen Stilformen der Mossi deutet. Ähnlich den Bambara finden sich bei den Mossi auch Antilopen-Aufsätze und weitere Tiermasken die meist durch Bemalung und Dekor abstrahiert sind. Einen besonders abstrahierten Maskentyp stellt die Maske Boulsa dar, die über einem grossen, gewölbten Maskengesicht einen stabförmigen Aufsatz zeigt der meist mit getrocknetem Grass geschmückt wird. Der Maskentyp Boulsa wird auch als Kriegsmaske bezeichnet. Ein weiterer attraktiver Maskentyp ist die brettförmige Yatenga-Maske die meist über dem eigentlichen Maskengesicht mit einem Antilopenkopf versehen ist und von einem bis zu mannshohen brettförmigen Aufbau bekrönt wird. Typisch ist hier, wie bei anderen Brettmasken-Typen der Mossi, das durchbrochen geschnitzte Brett das gelegentlich von einem Figurenpaar bekrönt wird und mit geometrischem Dekor versehen ist. Zur Farbgebung wird bei den Yatenga-Masken zusätzlich Kaolin verwendet. Gerade die grossen Masken besitzen eine hohe ästhetische Ausstrahlung und besonderen dekorativen Wert. Weit verbreitet sind ausserdem die, meist in handlicher Grösse ausgeführten, Figuren biga die stark abstrahierte weibliche Formen darstellen. Auffallend ist der scheibenförmige Kopf mit winzigem, schmalem Gesichtsteil und der Oberkörper mit auffallend kräftig ausgeprägten, stilisierten Brüsten. Die Ausdrucksformen sind auch bei diesen puppenartigen Figuren vielfältig, es kommen sogar Stile mit rüsselförmigem Gesichtsfortsatz vor. Diese Figuren biga stehen im Zusammenhang mit Fruchtbarkeitsriten und zeigen meist geometrisches Liniendekor das an die Dekorformen der Bambara erinnert und wohl die Frisur und Tätowierungen andeutet. Gelegentlich kommen bei den Mossi auch Ahnenfiguren -wobei die Funktion als Ahnenfigur nicht immer gesichert ist, es gibt wohl auch andere Funktionen, z. B. Prestige-Figuren- die sehr unterschiedlich gross gestaltet sind und meist eine formal-aufrechte Haltung zeigen die Anklänge an die Figuren der Malinke und der Bamana zeigen. Die Riten und Kulte sowie die zugehörigen Maskentraditionen in Burkina Faso sind bis in die Gegenwart, nicht nur bei den Mossi, lebendig geblieben und viele Stücke, deren Entstehung in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts fällt, können ein hohes qualitatives Niveau erreichen. |
 Figürliche Maske karan-wemba Mossi / Burkina Faso  Abstrakte Ritualfigur biga Mossi / Burkina Faso |
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