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           Mangbetu / Allgemeine Beschreibung afrikanischer Volksstämme in Relation zu ihrem Kunstschaffen 


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Mangbetu  D. R. Kongo

Der Volksstamm der Mangbetu siedelt im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo und gehört zu den nicht- bantu- sprachigen Stämmen des Kongo.
Der ursprünglich aus dem Norden, dem Sudan, zugewanderte hammitische Stamm vermischte sich mit den ansässigen Mbuti und weiteren Bevölkerungsgruppen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entstand ein kleines Königreich das jedoch durch muslimischen Einfluss wieder zerschlagen wurde. In diesem Zusammenhang geriet der Stamm in das Visier der Sklavenjäger und erlebte dabei fast das Schicksal der Zerschlagung. In der Folge dann die Integration in das belgische Kolonialregime und das Ende der Sklavenjäger-Heimsuchung und Rückdrängung des Islam.
Die Mangbetu glauben, neben dem Christentum, an den Schöpfungsgott Kilima (Noro), auch spielen wohl bis heute der Glaube an Hexerei, Geisterwesen und Naturgottheiten eine Rolle. Die Ahnenverehrung ist wichtiger Bestandteil der religiösen Kultur der Mangbetu.
Das Kunstschaffen der Mangbetu richtet sich auf die Gestaltung von Figuren und der Anfertigung von charakteristisch dekorierten Schlitztrommeln. Neben Figuren beli  kleinerer und mittlerer Grösse, die vermutlich im Zusammenhang mit der Ahnenverehrung zu sehen sind und der nebeli - Geheimgesellschaft zugehörig sind, werden auch figürliche Dosen und Musikinstrument gefertigt, bekannt georden sind ebenso figürlich dekorierte, fein ausgeführte rituelle Löffel. Insgesamt kann man in einen höfischen Dekorstil und einen rituellen, archaischen Stil unterscheiden. Die figürliche Darstellung wird meist durch die sehr typischen Körperbemalungen charakterisiert, ebenso durch die aussergewöhnliche Form der Frisur und Kopfform. Ursprünglich wurde der Kopf der Kleinkinder bandagiert und in eine schmale Form gebracht, die Kopfform durch eine aufwendige, hochstehende Frisur später zusätzlich betont. Diese typischen Formen bilden sich in vielen figürlichen Darstellungen der Mangbetu ab. Insgesamt ist die künstlerische Ausführung der Figuren und Instrumente als fein und sorgsam zu bezeichnen. Die Produktivität des verhältnismässig kleinen Volksstammes war und ist begrenzt, die Kunstwerke der Mangbetu sind daher nicht allzu häufig und auch wegen ihrer oft hohen künstlerischen Qualität recht begehrt. Die genannten Schnitzereien sind gut von den Werken der weiter südlich siedelnden Stämme des Kongo zu unterscheiden, der nördliche, hammitische Einfluss hat eine ganz eigenständige Stilrichtung entstehen lassen.
Zu erwähnen sind noch die langen, sichelförmigen Ritualschwerter die in unterschiedlicher Qualität gefertigt wurden, meist nur als Rangabzeichen, nicht als echte Waffe konzipiert. Ausserdem gibt es sehr eigenwillige Messer mit gebogener Klinge und charakteristischen dornenartigen Ansätzen.

Schlitztrommel_Trommel_Mangbetu
Figuerliches Behaeltnis_Mangbetu
   Figürliches Behältnis für Rotholzpuder
   Mangbetu, D. R. Kongo

Mangbetu Ahnenfigur beli
Ahnenfigur beli, Mangbetu, D. R. Kongo







Schlitztrommel der Mangbetu, D. R. Kongo


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