Streng aufrecht stehende, mit seitlich angewinkelten Armen ausgeführte Figur, lü me als Portrait-Statue. Klassischer Stil der Dan mit maskierten Augen, angedeuteten Hals- und Fußreifen und umfangreichen Narbentätowierungen am gesamten Oberkörper. Zähne aus Weissblech separat eingesetzt.
Diese Figuren lü me dienten als Portraitstatuen der jeweils favorisierten Frau eines Würdenträgers, seltener als Ahnenfiguren. Da die Klanoberhäupter oft von ihren Frauen getrennt waren bestand so die Möglichkeit eine Portraitfigur mitzuführen um stets an ihre Frau erinnert zu werden. Diese Figuren hatten damit kaum religiösen oder kultischen Charakter und stellen somit eine grosse Ausnahme unter der figürlichen Plastik Afrikas dar. Dies wird zusätzlich durch die naturalistische und verfeinerte Ausführung unterstrichen die ein idealisiertes, vorteilhaftes Bild der betreffenden Frau abgibt, eine fruchtbare Frau mit gut ausgebildeter Körpermuskulatur die sich bester Gesundheit erfreut. Nicht zuletzt sollte durch das Zurschaustellen der Figuren das Prestige des jeweiligen Besitzers erhöht werden, sowohl bezogen auf die Qualität der Figur als Kunstwerk als auch in Bezug auf die Schönheit seiner abwesenden Frau.