|
|
Objekte der
Kusu, D. R. Kongo
Objects of Kusu-Art, Congo:
Der
verhältnismässig kleine Volksstamm der Kusu siedelt
in der
südöstlichen Region der Demokratischen Republik Kongo
zwischen den Flüssen Lomami und Lualaba. Die Kusu leben in
verstreuten Siedlungen mit dezentraler Führung durch einzelne
Dorfvorsteher. Geschichtlich hat dieser Stamm, der vermutlich von den
Mongo abstammt, eine weite Migrationsbewegung vom nördlichen
Kongo
in das heutige Siedlungsgebiet hinter sich gebracht. Die
Wanderungsbewegung hat die Kusu mit zahlreichen Stämmen in
Kontakt
kommen lassen und ebenso deren Kunst stark beeinflusst. So sind die
Ahnenfiguren der Kusu stark von den benachbarten Luba und Hemba
beeinflusst, weitere stilistische Einflüsse, besonders in
Bezug
auf die Körperhaltung, sind auch durch die Songye zu erkennen,
dessen Stammesgebiet die Kusu einst durchwanderten. Neben den bekannten
Ahnenfiguren sind, in ähnlicher stilistischer Form
ausgeführte, jedoch meist kleinere, Fetischfiguren typisch.
Diese
Fetische sind mit einem vertieften Kopfaufsatz versehen, dieser diente
zur Aufnahme von Medizin. Ein als Halbfigur abgewandelter Fetisch ist
der meist kleinformatige kakudji
der nicht immer mit der Medizinvertiefung ausgeführt ist und
stilistisch stärker abstrahiert ist. Trotz der
Ähnlichkeiten
unterscheiden
sich die Figuren der Kusu von denen der Luba und Hemba in einigen
Details: Luba und Hemba Figuren sind meist mit einer
kreuzförmigen
bzw. mit Querbalken ausgeführten Frisur am Hinterkopf
versehen,
die Frisuren der Kusu sind eher auf dem Kopf aufliegend dargestellt,
ebenso können die Gesichtszüge oft etwas weicher und
weniger
stark vergeistigt ausfallen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist
die bereits erwähnte Vertiefung des Kopfaufsatzes zur Aufnahme
von
Medizin der sowohl bei den Luba als auch bei den Songye in dieser Form
untypisch ist.
|
|